Gaggenauer Tafel gab 2016 weit über 100 Tonnen Lebensmittel an Menschen weiter

Auch im Jahr 2016 war die Gaggenauer Tafel wieder ein verlässlicher Lieferant einwandfreier Lebensmittel für bedürftige Menschen, vor allem Sozialhilfeempfänger und Asylbewerber. Jeweils dienstags und freitags zwischen 10 und 15.30 Uhr konnten rund 300 Inhaber einer Kundenkarte der Tafel, die die Bedürftigkeit nachweist, im Tafelladen in der Bahnhofstraße 2 Lebensmittel zu 20 Prozent des regulären Ladenpreises einkaufen. Daran hat sich, wie der Vorsitzende der Gaggenauer Tafel, Josef Hartmann, in der Mitgliederversammlung erklärte, gegenüber dem Vorjahr nicht viel verändert. Nach dem starken Anstieg der Kundenzahl im Jahr 2015 blieb diese 2016 auf hohem Niveau stabil. Zwischen 70 und 100 Kunden besuchten den Tafelladen an jedem Öffnungstag. Stolz ist man in Gaggenau auch darauf, dass hier anders als bei anderen Tafeln keine Kundenbeschränkungen eingeführt werden mussten. Jeder Berechtigte darf so oft einkaufen, wie er will. Im Lauf des vergangenen Jahres wurden zwischen 100 und 210 Tonnen Lebensmittel ausgegeben. Das war natürlich nur möglich, weil etwa 70 ehrenamtliche Mitglieder rund 12000 Arbeitsstunden geleistet hatten. Unterstützt wurden sie dabei von zwei Zwei-Euro-Jobbern und fünf Minijobbern. Ein beträchtlicher Teil dieser Arbeitszeiten fällt dabei auf die Fahrdienste, die die Lebensmittel von den Lieferanten und Spendern abholen und auf die Mitarbeiter, die die angelieferten Waren im Lager sortieren.

Oberbürgermeister Christof Florus, selbst passives Mitglied der Tafel, ging auf das ehrenamtliche Engagement ein. Er lobte den außerordentlich großen Einsatz jedes einzelnen Helfers, und wünschte sich, dass hier wie auch in anderen sozialen Bereichen, etwa bei der Integration von Flüchtlingen, mehr Menschen bereit seien, sich, ihr Können und ihre Zeit einzubringen. Hatte Hartmann in seinem Bericht für das Jahr 2016 auf eine eher ruhig verlaufene Tätigkeit hinweisen können, so zeigte sein Ausblick in die Zukunft, dass neue Herausforderungen vor der Tür stehen. Derzeit laufen bereits Verhandlungen darüber, den Laden zu vergrößern und ihn in die Unimogstraße, direkt gegenüber den Räumen der Warensortierung zu verlegen in einen Raum, der derzeit noch vom Unimog Museum als Lager genutzt werde, voraussichtlich aber ab dem Jahresende zur Verfügung stehe. Die Verkaufsfläche könnte damit um 40 auf 120 Quadratmeter vergrößert werden.

Finanziell hat die Gaggenauer Tafel im vergangenen Jahr einen nach Einschätzung von Schatzmeister Thomas Seifert gut verkraftbaren Verlust von 4800 Euro eingefahren. Dabei waren die Verkaufserlöse zwar auf 50100 Euro gestiegen, die Geldspenden waren aber bei gestiegenen Betriebskosten geringer ausgefallen als im Vorjahr. Für Seifert liegt dies alles aber im grünen Bereich, im Bedarfsfall gebe es genügend wirksame Möglichkeiten, Verluste auszugleichen, schlimmstenfalls auch mit einer Anhebung der Verkaufspreise.