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Das Vorstandsteam mit Hedda Koch, Dr. Helmut Koch, Heidemarie Rahner, Christian Ott und Hans Jürgen Zink (v.l.n.r.)

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Tafelladen-Mitarbeiterinnen bei der Einweihung der neuen Räume in der Unimogstraße

"Ich bin stolz auf Sie. Sie sind ein Teil der Integration. Das Lob kann nicht groß genug sein", so Oberbürgermeister, Christof Florus, bei der Jubiläumsfeier "10 Jahre Gaggenauer Tafel" am vergangenen Sonntag im Gemeindezentrum St. Josef. In einer Talk-Runde, moderiert von Kathrin Hondl, Journalistin und Mitarbeiterin bei SWR2, wurde die Entwicklung der Gaggenauer Tafel als Erfolgsgeschichte der 70 ehrenamtlichen Mitarbeiter deutlich.

Sie arbeiten in unterschiedlichen Abteilungen, sind das ganze Jahr über bereit, Lebensmittel in Supermärkten und Geschäften abzuholen, diese zu sortieren, zu lagern, zu kühlen, in den Tafelladen zu bringen und schließlich zu Niedrigstpreisen zu verkaufen. Über 1.000 Ausweise wurden in diesen zehn Jahren an Tafelkunden ausgestellt, an Senioren, junge Familien mit Kindern, ältere Paare, Singles und vor allem an Menschen der unterschiedlichsten Nationalitäten. Ein Einkauf dienstags und/oder freitags hilft diesen Menschen mit geringem Einkommen besser über die Runden zu kommen. Das Angebot im Tafelladen garantiert eine gesunde und vitaminreiche Ernährung. Neben der Frischware gibt es Tiefkühlkost und haltbare Nahrungsmittel, die den Speisezettel reichhaltig ergänzen. Jährlich beträgt die Lebensmittelmenge zwischen 80 und 100 Tonnen. Spenden von verschiedenen Firmen, Schulen, Kindergärten, ähnlichen Organisationen und auch Privatpersonen ermöglichen gerade zu besonderen Feiertagen Geschenke; sowohl Nahrungsmittel, manchmal auch Textilien und Waren des täglichen Bedarfs.

Die Anfänge der Gaggenauer Tafel

Der Ursprung der Gaggenauer Tafel liegt beim DRK, Ortsverein Gaggenau. Eine Tafelkundin, die bei der Rastatter Tafel einkaufte, fragte Hans Jürgen Zink, damals Vorstand beim DRK, warum es so etwas nicht in Gaggenau gäbe. Es wurde Kontakt mit der Rastatter Tafel aufgenommen. Im Januar 2008 fand ein erstes Treffen im Evangelischen Gemeindehaus statt. Jans Jürgen Zink, Horst Neuendorf, Pfarrerin Lamm-Gielnick und Dr. Helmut Koch informierten die Anwesenden, die sich in Namenslisten eintrugen. Bei einem zweiten Treffen wurde es bereits konkreter und bald öffnete unter der Regie der Rastatter die Gaggenauer Tafel in den Verkaufsräumen der ehemaligen Bäckerei Wilhelm in der Bahnhofstraße 2. Zum Leitungsteam gehörten Hedda und Dr. Helmut Koch, Heidemarie Rahner, Christian Ott und Hans-Jürgen Zink. Schon bald fanden Überlegungen statt, die Gaggenauer Tafel aus der Rastatter herauszulösen. Eine Heimat fand man 2009 im DRK Ortsverein Gaggenau, der bereit war die Trägerschaft zu übernehmen. Nach erfolgreicher Zusammenarbeit strebte das Leitungsteam, das inzwischen unter dem Vorsitz von Josef Hartmann tagte, die Selbständigkeit an. 2014 übernahm der Verein Murgtal Tafel Gaggenau die Trägerschaft der Gaggenauer Tafel.

Ehrenamtliche leisten jährlich über 12.000 Stunden

Den Vorstand bilden heute: Josef Hartmann, erster Vorsitzender, Jürgen Schönfuß, zweiter Vorsitzender, Thomas Seifert, Schatzmeister, Heinrich Nagel, Schriftführer. Der Vorstand wird vom Leitungsteam unterstützt: Die sechs Marktleiterinnen, Gudrun Heitz, Heidi Horcher, Angelika Maier, Bettina May, Franziska Milich und Heidemarie Rahner (zugleich auch Hygiene-Beauftragte) sind für den Tafelladen zuständig. Dienstags und freitags arbeiten sie zusammen mit ihren Teams von morgens 9 bis nachmittags 16 Uhr. Jürgen Schönfuß koordiniert den Fahrdienst, der die Waren in Geschäften, Bäckereien und Supermärkten abholt. Technischer Dienst und Lager obliegen Jakob Milich. Roland Graetz betreut das Personal, während Ulrike Tobisch-Kohlbecker für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Brigitte Mock ist Beirätin, ebenso Hugo Merkel, der für die Arbeitssicherheit zuständig ist. Waltraud Hartmann besorgt die Materialien. Während des Geschäftsjahres finden mehrere Sitzungen des Teams unter der Leitung von Josef Hartmann statt, in denen das operative Geschäft, Wirtschaftspläne und Strategien besprochen werden. Die Ehrenamtlichen der Gaggenauer Tafel leisten jährlich 12.000 Arbeitsstunden. Das Jahresbudget der Tafel beträgt rund 50.000 Euro, wobei ein Teil durch die Verkäufe im Tafelladen gedeckt wird, der Rest muss über Spenden finanziert werden.

Zusammen mit der Katholischen Seelsorgegemeinschaft richtet die Gaggenauer Tafel ein Weihnachtsessen für Tafelkunden, Obdachlose und bedürftige Menschen aus. Das Menü spendet Mimmo Agostino, Inhaber von Toni's Pizza. Als Dank für alle Mitarbeiter der Tafel findet jährlich im November ein gemütliches Abendessen statt.

Der gesamte Betrieb der Gaggenauer Tafel findet dank dem Entgegenkommen des Mercedes-Benz-Werk Gaggenau in der Unimogstraße 1 statt. Seit Oktober konnte nun auch der Tafelladen in die Unimogstraße verlegt werden.