Gaggenauer Tafelladen beginnt wieder mit Verkauf unter strikten Vorkehrungen vor und im Gebäude

presse tafelladen oeffnet wieder 

Die erste Kundin: Im Gaggenauer Tafelladen geht ohne Mund- und Nasenschutz nichts. Auf unbestimmte Zeit sind die Öffnungszeiten verändert.

Drinnen wird kräftig mit behandschuhten Händen angepackt. Draußen warten schon lange vor der Wiedereröffnung des Tafelladens eine Vielzahl von Kunden. Veränderte Vorzeichen herrschen wie in anderen Geschäften auch hier. Doch das nehmen die Menschen, die hier meist regelmäßig einkaufen kommen, offenbar gerne in Kauf. Stühle stehen bereit, eigens so aufgestellt, dass von den Wartenden ganz automatisch der erforderliche Sicherheitsabstand eingehalten wird. Denn nicht nur drinnen gelten besondere Vorsichtsmaßnahmen. Auch auf dem Vorplatz sorgen Leiter Josef Hartmann und sein Team dafür, dass potenzielle Risiken so gering wie möglich gehalten werden. Immer nur einzeln werden Kunden eingelassen, damit nicht alle an der gleichen Stelle aufeinanderprallen. Stück für Stück dürfen die nächsten hinein, maximal vier. "Ältere Damen zuerst", so erklärt er vor der Tür, wo Menschen - fast ausnahmslos mit Masken ausstaffiert - bereits warten. "Es gibt sehr viel Ware", erklärt er. Denn fürs erste werde es geänderte Öffnungszeiten geben. In dieser Woche etwa an nur einem Tag.

Auch in der kommenden Woche soll das so sein. Wenn jedoch alles glatt laufe und die Nachfrage das erfordere, werde man das möglicherweise wieder ändern. Drinnen hat das ebenfalls vermummte Team alles appetitlich hergerichtet. Die Frischware wurde etwa verpackt. Damit alles schnell und hygienisch vonstatten gehen kann, muss allerdings auf die Selbstbedienung verzichtet werden. Für die Kunden ist das kein Problem, wie sich zeigt. Hauptsache ihre Tafel ist wieder am Start. Nach und nach tröpfeln die sorgsam ausgebremsten Besucherströme in den Laden, kaufen in erster Linie Frischwaren. Haltbares ist Mangelware, erklärt Josef Hartmann. Zucker, Mehl und auch Öl sind sehr begehrt. "Haben wir aber leider nicht da", bedauert er. Klar wäre es toll, wenn sich Spender finden würden, die der Tafel finanziell aber auch mit derartigen Sachspenden beistehen, antwortet der Leiter auf Nachfrage. Diese könne täglich angeliefert werden. "Zwischen 9 und 11 Uhr ist immer jemand hier." Auch könne auf dem Anrufbeantworter eine Nachricht hinterlassen werden.

Große Sorge hatte dem Team allerdings zuletzt der Mitarbeiterstab gemacht, von dem einige Mitglieder Corona-bedingt Abstand nahmen. "Verständlicherweise. Denn die meisten von uns gehören altersmäßig der besonderen Risikogruppe an." Dass ein paar Jüngere dazugestoßen sind, hat die Lage nun ein wenig entspannt. Auch die veränderten Regeln sorgen für Erleichterung. Ab sofort wird auf unbestimmte Zeit pauschal am Eingang pro Einkauf ein Betrag von drei Euro erhoben. Dadurch entfällt die Risikozone "Kasse". Klar, weiß Josef Hartmann, dass auf diese Weise alles ein wenig mehr Zeit in Anspruch nehmen wird. Aber zumindest sei der Laden endlich wieder offen. Auch bei den Kunden scheint das angekommen zu sein. Fast alle tragen Masken, wer keine hat, der kann eine zum Preis von einem Euro erwerben. Denn ohne geht hier in der nächsten Zeit gar nichts.