Josef Hartmann gibt die Leitung des Gaggenauer Tafelladens ab / Zwölf Jahre Dienst für das Gemeinwohl

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Engagiert sich auch weiterhin: Josef Hartmann tritt als Leiter des Tafelvereins ab und bringt sich im Fahrdienst weiter ein.

Zufrieden blickt Josef Hartmann auf seine Schaffenszeit beim Gaggenauer Tafelladen zurück. Nach 12 Jahren im Dienste des Gemeinwohls und des Ehrenamts macht der bisherige Leiter nun Platz für einen Nachfolger. Dem Verein bleibt er dennoch weiterhin erhalten.

Auf die Frage nach seinen Beweggründen, sich für sozial Schwächere zu engagieren, muss Josef Hartmann nicht lange überlegen: "Mich hat die Tafelidee schon immer überzeugt", sagt er. Der Umstand, dass jedem an der Tafel Beteiligten geholfen wird, habe ihn dazu bewegt, sich auch einzubringen. Auf der einen Seite werden Lebensmittel vor dem Mülleimer gerettet, während auf der anderen Seite Bedürftige mit ihnen unterstützt werden. Das sei eine "Win-Win-Situation, die für die Tafel idealerweise umgesetzt wird", befindet er.

Rückblickend sind ihm aber die zwischenmenschlichen Kontakte stärker in Erinnerung geblieben. "Die erfüllendsten Momente sind die, in denen Sie Menschen direkt beschenken können", betont er im Gespräch mit dieser Zeitung. Auch die Arbeit mit "Gleichgesinnten", die sich für das Wohl für sozial Schwächere einsetzen, habe ihm stets gelegen: "Das Gemeinschaftliche ist das Tolle an diesem Verein."

Alles angefangen habe im Jahr 2008 mit der Gründung der Gaggenauer Tafel – dereinst noch als Außenstelle der Rastatter Tafel und zunächst in der Gaggenauer Bahnhofstraße ansässig. Im Fahrdienst begann Hartmann sodann seine zweite Karriere im sozialen Bereich. Zu diesem Zeitpunkt war Hartmann bereits im Ruhestand. Zuvor war er als Wirtschaftsingenieur und Investitionsplaner im Gaggenauer Daimler-Werk angestellt. Das unternehmerische Denken, das er während seines Berufs geschärft hatte, war vermutlich eine gute Voraussetzung für die spätere Tafelleitung, schätzt er. "Da war ich vielleicht prädestinierter als andere", sagt er, ohne sich selbst zu sehr in den Vordergrund zu rücken. Die Geschichte scheint ihm Recht zu geben. Denn, wie sich die Tafel heutzutage organisatorisch und persönlich präsentiert, sei mitunter seinem Engagement zu verdanken, so Hartmann. "Das Ganze aufzubauen, da habe ich mich seinerzeit drum bemüht", sagt er.

Von der Gründung 2008 unter dem Dach des Rastatter Tafelvereins über die Zusammenarbeit mit dem DRK Gaggenau bis hin zur finanziellen und rechtlichen Selbstständigkeit der "Murgtal Tafel Gaggenau" hat er seit 2010 als Leiter die Geschicke mitbestimmt. Dennoch betont er ausdrücklich: "Ich fühle mich nicht als Chef hier." Vielmehr habe er zwölf Jahre einem engagierten Miteinander aller Beteiligten vorgestanden.

Was nun die zweite Phase seines Ruhestands für ihn bereit hält, will Hartmann erst einmal auf sich zukommen lassen. Mehr Zeit für seine Familie, Radfahren, Sport und Entspannung beim Zeitunglesen nennt er etwa. Den Vereinsvorsitz nun abzugeben, schmerze ihn also nicht. Das Ehrenamt wird er sich aber auch weiterhin erhalten: "Ich werde nach wie vor im Fahrdienst dabei sein." Zudem will er seinen Nachfolger, Bernhard Veit, mit seinen Erfahrungen unterstützen. Denn: "Das Wissen ist nicht an Bücher gebunden", erklärt er. Bei der Mitgliederversammlung am Mittwoch ließ Hartmann sich nicht erneut zur Vorstandswahl aufstellen.

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