Der Arbeitskreis "Gaggenauer Tafel" sieht sich auf einem guten Weg / Derzeit 140 Berechtigte aus dem Murgtal
Insgesamt fast 400 Kundenausweise für die "Gaggenauer Tafel" sind mittlerweile ausgestellt worden. Sie sind jeweils ein halbes Jahr gültig. Derzeit sind rund 140 Menschen berechtigt, dort einzukaufen. Über die Entwicklung der Einrichtung berichtete der Leiter des Arbeitskreises "Gaggenauer Tafel", Josef Hartmann. Anlass war die Jahreshauptversammlung des DRK-Ortsvereins Gaggenau.
Auch im vierten Jahr ihres Bestehens als Arbeitskreis im DRK Gaggenau sei die Tafel ein fester Bestandteil des öffentlich-sozialen Lebens in Gaggenau sowie dem Murgtal. Das Ladenlokal war an zwei Tagen pro Woche für die Bedürftigen geöffnet. Von den etwa 140 berechtigten Personen mit Kundenausweisen besuchten jeweils zirka 50 bis 60 Käufer an den Verkaufstagen den Tafellladen. Bis Ende 2012 wurden insgesamt 382 Kundenausweise ausgestellt.
Um ein ausreichendes und vielfältiges Warenangebot präsentieren zu können, hat die Gaggenauer Tafel von montags bis freitags die neun Lebensmittelspender angefahren, berichtete Hartmann: "Die Lebensmittel wurden in den Räumen der Gaggenauer Tafel sortiert und aufbereitet, um einen hohen Qualitätsstandard an wertvollen Lebensmitteln zu gewährleisten." An den Verkaufstagen wurde bei acht Bäckereien das Brot des Vortags eingesammelt, und somit habe man eine gut gefüllte Backwarentheke vorhalten können. Ergänzt wurden die eingesammelten Waren durch Lieferungen aus der Verteilkette des Tafelverbands. Einmalig bekam man auch Fleisch- und Wurstwaren aus dem Edeka-Fleischwerk in Rheinstetten.
Doch nicht nur der guten Betriebseinrichtung und den Spenden sei es zu verdanken, dass das Angebot der Gaggenauer Tafel für Bedürftige gewährleistet werden könne: "Zu allererst waren es die zirka 70 ehrenamtlichen Mitglieder, die den sozial schwachen Mitmenschen des Murgtals durch ihre Arbeit die Lebenssituation verbessert haben."
Darüber hinaus gebe es ein knappes Dutzend Kunden, die sich ebenfalls in dei Arbeit des Ladens einbringen. Doch seien viele Kunden entweder körperlich nicht in der Lage mitzuhelfen. Alleinerziehende gebe es, die aus Zeitgründen keinen Dienst verrichten könnten. Zwischenzeitlich hat gegenüber dem Tafelladen die "Lebensmittel-Fundgrube" eröffnet, die sich ebenfalls mit preisgünstigen Waren am Markt behaupten will - allerdings mit kommerziellem Hintergrund. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass dieses Geschäft Auswirkungen auf die Kundenfrequenz oder Warenumsatz des Tafelladens habe, erläuterte Hartmann gestern im BT-Gespräch. Man verzeichne wie vorher auch zwischen 50 und 60 Kunden täglich.
Der Arbeitskreis plane derzeit einige Ersatzinvestitionen: Neues Fahrzeug, Tiefkühltruhe und PC stehen auf der Anschaffungsliste. Rund 80 Prozent der Einnahmen werden, so Hartmann, für den laufenden Betrieb gebraucht: Insbesondere Fuhrpark, Miete des Ladengeschäfts, Energiekosten und Versicherungen schlügen hier zu Buche. Der Haushaltsplan der Tafel sei abgekoppelt von dem des DRK-Ortsvereins, betonte der Leiter des Arbeitskreises.