"Jahr der Veränderungen": Verein Gaggenauer Tafel zieht erfolgreiche Bilanz
"Es war ein Jahr der Veränderungen für die Gaggenauer Tafel," resümierte der Vorsitzende Josef Hartmann bei der Mitgliederversammlung des Vereins am Freitagabend. Der Wechsel vom Träger DRK zu einem eigenständigen Verein sei geräuschlos vonstattengegangen. Und somit war auch im vergangenen Jahr die Gaggenauer Tafel zuverlässiger Lieferant hochwertiger Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände.
Die Gaggenauer Tafel ist zuständig für die Region von Bischweier bis Forbach und Loffenau. Seit 2008 wurden 715 Kundenkarten ausgestellt, davon sind aktuell 277 gültig. Diese teilen sich auf in Haushalte bis zwei Personen (178) und Haushalte über zwei Personen (99). Zunahmen gab es auch durch Flüchtlinge. Die lokalen Kunden teilen sich auf in Familien (22 Prozent) und Singles (78 Prozent), bei den Asylanten haben die Familien einen Anteil von 51 Prozent. Insgesamt gibt es zirka 170 gültige Ausweise mehr gegenüber 2014. Durchschnittlich 80 bis 90 Menschen kamen an den Öffnungstagen in den Tafelladen.
Arbeitseinsatz steigt um 4000 Stunden
"Mit Geduld und geeigneten Maßnahmen haben wir die Abläufe in den Griff bekommen. Von einer Flüchtlingskrise kann in Gaggenau keine Rede sein. Man habe weniger diskutiert, sondern gehandelt und konnte so die Versorgung auf guten Niveau halten", erläuterte Hartmann. Erfreut zeigte er sich über die Anzahl der Vereinsmitglieder. Diese liege mit über 70 Mitgliedern erfreulich hoch. Mit rund 14000 Stunden hatte man gegenüber 2014 einen um etwa 4000 Stunden höheren Arbeitseinsatz. Unterstützt wurde die Vereinsarbeit auch durch den Einsatz von Minijobbern. Eine gute betriebliche Ausstattung sei für den Erfolg sehr wichtig. Durch den Kauf einer gewerblichen Spülmaschine konnte die Infrastruktur komplettiert werden.
Die Spendenfreudigkeit war 2015 so hoch wie nie. Durch die Aktionen von Discountern konnten viele Waren der Tafel zur Verwendung zugeführt werden. Auch durch die Aktion "Schenk ein Lächeln" der Daimler AG konnte hilfsbedürftigen Kindern und Jugendlichen eine Freude bereitet werden.
Oberbürgermeister Christof Florus zeigte sich begeistert vom Engagement der Gaggenauer Tafel. "Er ist ein sehr gesunder und wertvoller Verein und die Arbeit des Vorstands ist herausragend", betonte er. Menschen mit sozialen Problemen bräuchten Unterstützung, doch könne der Staat nicht alles alleine leisten. "Sie tun das mit einer Selbstverständlichkeit und zum Wohle der Mitmenschen."
Schatzmeisterin Waltraud Hartmann berichtete, dass die Kosten gedeckt seien. Rechnungsprüfer Wolfgang Freidl bestätigte eine Kassenführung ohne Unstimmigkeiten.
Bei den Wahlen wurden Josef Hartmann als Vorsitzender, Jürgen Schönfuß als sein Stellvertreter und Heinrich Nagel als Schriftführer bestätigt. Neuer Schatzmeister ist Thomas Seifert, nachdem Waltraud Hartmann nicht mehr kandidierte. Zu Beisitzern wurden Hans-Jürgen Zink, Waltraud Hartmann, Jakob Milich, Franziska Milich, Heide Rahner, Ulrike Tobisch-Kohlbecker und Bettina May gewählt. Wolfgang Freidl und Heinrich Lohmar wurden als Kassenprüfer im Amt bestätigt.