Gaggenauer Tafel besteht seit zehn Jahren / Ursprung liegt beim DRK-Ortsverein / Helfer leisten 12000 Arbeitsstunden

presse 10 jahre gaggenauer tafel

"Ich bin stolz auf Sie. Sie sind ein Teil der Integration. Das Lob kann nicht groß genug sein", sagte Oberbürgermeister Christof Florus bei der Jubiläumsfeier "10 Jahre Gaggenauer-Tafel" am Sonntag im Gemeindezentrum St. Josef.

In einer Talk-Runde, moderiert von Kathrin Hondl, Journalistin und Mitarbeiterin bei SWR2, wurde die Entwicklung der Gaggenauer Tafel als Erfolgsgeschichte der 70 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutlich. Sie arbeiten in unterschiedlichen Abteilungen, sind täglich, wöchentlich, das ganze Jahr über bereit, Lebensmittel in Supermärkten und Geschäften abzuholen, diese zu sortieren, zu lagern, zu kühlen, in den Tafelladen zu bringen und schließlich zu Niedrigstpreisen zu verkaufen.

Über 1000 Ausweise wurden in diesen zehn Jahren an Tafelkunden ausgestellt an Senioren, junge Familien mit Kindern, ältere Paare, Singles und vor allem an Menschen der unterschiedlichsten Nationalitäten, die in den vergangenen Jahren zu uns gekommen sind. Ein Einkauf dienstags und/oder freitags hilft diesen Menschen mit geringem Einkommen, besser über die Runden zu kommen. "Das Angebot im Tafelladen garantiert eine gesunde und vitaminreiche Ernährung. Neben der Frischware gibt es Tiefkühlkost und haltbare Nahrungsmittel, die den Speisezettel ergänzen", heißt es im Pressetext. Jährlich beträgt die Lebensmittelmenge zwischen 80 und 100 Tonnen.

Spenden von verschiedenen Firmen, Schulen, Kindergärten, ähnlichen Organisationen und auch Privatpersonen ermöglichen gerade zu besonderen Feiertagen Geschenke; sowohl Nahrungsmittel, manchmal auch Textilien und Waren des täglichen Gebrauchs.

Der Ursprung der Gaggenauer Tafel liegt beim DRK, Ortsverein Gaggenau. Eine Tafelkundin, die bei der Rastatter Tafel einkaufte, fragte Hans-Jürgen Zink, damals Vorsitzender beim DRK, warum es sowas nicht in Gaggenau gäbe. Man nahm mit Rastatt Kontakt auf, und im Januar 2008 fand ein erstes Treffen statt. Hans-JürgenZink, Horst Neuendorf, Pfarrerin Helga Lamm-Gielnik und Dr. Helmut Koch informierten die Anwesenden, die sich in Namenslisten eintrugen.

Bei einem zweiten Treffen wurde alles schon konkreter, und bald öffnete unter der Regie der Rastatter die Gaggenauer Tafel in den Verkaufsräumen der ehemaligen Bäckerei Wilhelm in der Bahnhofsstraße 2. Zum Leitungsteam gehörten Hedda und Dr. Helmut Koch, Heidemarie Rahner, Christian Ott und Hans-Jürgen Zink.

Schon bald gab es Überlegungen, die Gaggenauer Tafel aus der Rastatter herauszulösen. Eine Heimat fand man 2009 im DRK-Ortsverein Gaggenau, der bereit war, die Trägerschaft zu übernehmen. Nach erfolgreicher Zusammenarbeit strebte das Leitungsteam, das inzwischen unter dem Vorsitz von Josef Hartmann tagte, die Selbstständigkeit an. 2014 übernahm der Verein Murgtal Tafel Gaggenau die Trägerschaft.

Den Vorstand bilden heute: Josef Hartmann, Vorsitzender, Jürgen Schönfuß, Stellvertreter, Thomas Seifert, Schatzmeister, Heinrich Nagel, Schriftführer. Der Vorstand wird vom Leitungsteam unterstützt. Sechs Marktleiterinnen, Gudrun Heitz, Heidi Horcher, Angelika Maier, Bettina May, Franziska Milich und Heidemarie Rahner (zugleich auch Hygiene-Beauftragte), sind für den Tafelladen zuständig.

Dienstags und freitags arbeiten sie zusammen mit ihren Teams von 9 bis 16 Uhr. Jürgen Schönfuß koordiniert den Fahrdienst, der die Waren in Geschäften, Bäckereien und Supermärkten abholt. Technischer Dienst und Lager obliegen Jakob Milich. Roland Graetz betreut das Personal, während Ulrike Tobisch-Kohlbecker für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Brigitte Mock ist Beirätin, ebenso Hugo Merkel, der für die Arbeitssicherheit zuständig ist. Waltraud Hartmann besorgt die Materialien. Während des Geschäftsjahres finden mehrere Sitzungen des Teams unter der Leitung von Josef Hartmann statt, in denen das operative Geschäft, Wirtschaftspläne und Strategien besprochen werden. Die Ehrenamtlichen der Gaggenauer Tafel leisten jährlich 12000 Arbeitsstunden. Das Jahresbudget der Tafel beträgt rund 50000 Euro, wobei ein Teil durch die Verkäufe im Tafelladen gedeckt wird, der Rest muss über Spenden finanziert werden.

Zusammen mit der Katholischen Seelsorgeeinheit richtet die Gaggenauer Tafel seit drei Jahren ein Weihnachtsessen für Tafelkunden, Obdachlose und bedürftige Menschen aus. Das Menü spendet Mimmo Agostino, Inhaber von "Tonis Pizza". Als Dank für alle Mitarbeiter der Tafel findet jährlich im November ein Abendessen statt.

Der gesamte Betrieb der Gaggenauer Tafel läuft dank dem Entgegenkommen des Mercedes-Benz-Werks Gaggenau in der Unimogstraße 1. Im Oktober konnte auch der Tafelladen in die Unimogstraße verlegt werden.

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