Besucherzahl ging in den vergangenen fünf Jahren zurück / Mitglieder bestätigen Vorstandsteam im Amt
Die Gaggenauer Tafel hat im Jahr 2019 ihren Kunden ein breites und reichhaltiges Sortiment wertvoller Lebensmittel angeboten. Dies sagte der Vorsitzende der Tafel, Josef Hartmann, während der gut besuchten Mitgliederversammlung am Freitagnachmittag. So wurden circa 150 Tonnen Nahrungsmittel eingesammelt, aufbereitet und 100 Tonnen gute Lebensmittel verteilt. Die Differenz ging an Kleintier- und Ziegenzüchter beziehungsweise wurde durch die Firma Hurrle als Bio-Abfall abgeholt. Der Vorsitzende sprach in seinem Bericht von einem Rückgang der Kunden. Während man vor fünf Jahren noch 100 Kunden an den Öffnungstagen zählte, sind es heute noch durchschnittlich 65. Es gebe somit noch Kapazitäten. Josef Hartmann sagte, dass im zurückliegenden Jahr der Tafelladen zweimal die Woche geöffnet hatte.
Die waren kamen unter anderem von Discountern und neuen Bäckereien. In der Weihnachtszeit sowie an Erntedank gab es zudem Tütenaktionen der Discounter. Josef Hartmann hob die Spenden hervor, welche die Tafel von Schulen, Kindergärten, Vereinen sowie von Mercedes-Benz bekam. Über die Tafellogistik erhielt man ferner produktionsfrische Waren, die von Überproduktionen stammten.
Josef Hartmann gab bekannt, dass im vergangenen Jahr 10.622 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet wurden. Hierbei handelt es sich um ein Arbeitsvolumen von sechs bis sieben Festangestellten. Das Ehrenamt ist Hartmann zufolge das Fundament der Tafel. Mit aktuell 81 Personen hat der Verein Gaggenauer Tafel nach Aussage von Hartmann einen Höchststand an Mitgliedern erreicht.
Der Vorsitzende berichtete, dass dank vieler Spenden ein neues Sprinter-Kühlfahrzeug als Ersatz für das zehn Jahre alte Vorgängerfahrzeug angeschafft werden konnte. Ferner wurde ein Wetterschutz vor dem Laden angebracht. Hartmann sprach auch die Corona-Pandemie an. Am 20. März habe man die Tafel zum Schutz der Kunden und der Mitarbeiter geschlossen. Bereits am 24. April wurde ein Notbetrieb eingerichtet. Hartmann sprach in diesem Zusammenhang von einer großen Hilfsbereitschaft zahlreicher Bürger. "Personen sind eingesprungen und haben mitgeholfen". Die Tafel, so Hartmann, hat die kritische Situation gemeistert und war und ist eine große Hilfe für "Corona-Geschädigte".
Kassier Thomas Seifert betonte, dass seit 2009 insgesamt 1.172 Kundenkarten ausgegeben wurden. Aktuell gibt es 192 Ausweise, von denen 59 Prozent auf Asylbewerber fallen. Die Kunden kommen zu 55 Prozent aus Gaggenau und zu 26 Prozent aus Gernsbach. Zu den weiteren Kunden gehören Bürger aus Forbach, Bischweier, Weisenbach, Loffenau und Sulzbach. Die Herkunftsländer der Kunden sind unter anderem Deutschland, Syrien, Afghanistan, Irak, Albanien und der Iran. Schatzmeister Seifert machte deutlich, dass alle, die künftig eine Grundrente beziehen werden, in der Gaggenauer Tafel einkaufen dürfen. Bei den Neuwahlen wurde das Vorstandsteam mit Josef Hartmann an der Spitze einstimmig für zwei weitere Jahre wiedergewählt.